Fünfte Auktion der Sammlung ERIVAN: Startpreise bei Versteigerung wertvoller Briefmarken und Briefe des ehemaligen Tengelmann-Chefs Erivan Haub bis zum Zehnfachen übertroffen
(Wiesbaden, 26.4.2021/ pcp) Am vergangenen Samstag fand die fünfte Auktion zum Sammelgebiet „Altdeutsche Staaten“ der Briefmarkensammlung des ehemaligen Tengelmann-Chefs Erivan Haub statt. Sie gilt als eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen der vergangenen hundert Jahre und revitalisiert den Philatelie-Markt. Die Auktion am 24. April dauerte länger als geplant, da unerwartet viele Sammler mitboten und sich intensive Bietergefechte entwickelten.
Höhepunkte der Versteigerungsergebnisse: Ein Doppelbogen des Schwarzen Einsers, der ersten Briefmarke Bayerns von 1849, kam für 240.000 Euro (Startgebot: 200.000 Euro) unter den Hammer. Ein Viererblock mit Sachsens erster Briefmarke, dem Sachsen Dreier von 1850, wechselte für 180.000 Euro den Besitzer (Startgebot: 100.000 Euro). Eine überraschende Aufsteigerung gab es bei einem Oldenburger Brief an einen Deichgeschworenen aus dem Jahr 1861, der 140.000 Euro erzielte (Startgebot: 30.000 Euro).
Sechs Stücke erzielen mehr als 100.000 Euro
Alle Sammelgebiete erfreuten sich bei der Auktion in Wiesbaden großer Beliebtheit. „Die Dynamik in der Branche war auch bei der fünften Auktion der Sammlung von Erivan Haub am Samstag spürbar“, sagt Dieter Michelson, geschäftsführender Gesellschafter bei Heinrich Köhler. „Die Briefmarken und Briefe lassen selbst erfahrene Sammler ins Schwärmen geraten. Denn einige von ihnen waren seit 50 Jahren nicht mehr auf dem Markt. So boten über 1.000 verschiedene Sammler und Händler aus der ganzen Welt mit, ob aus Deutschland und Europa, den USA, Asien, Australien oder Japan.“
Die Sammler beteiligten sich im Saal, am Telefon oder online. Die versteigerten Briefmarken und Briefe erzielten bei einem gesamten Startpreis von einer Million Euro insgesamt mehr als 2,8 Millionen Euro inklusive Auktionsaufgeld. Die Sammler fassen es als Lebensaufgabe auf, ihre individuelle Sammlung zu komplettieren, was bei der außergewöhnlichen Auktion zu teilweise extremen Aufsteigerungen führte. Sechs Stücke erzielten mehr als 100.000 Euro. So etwa das sogenannte Stockach-Provisorium: Sein Wert ergibt sich aus einem Makel. Die 3-Kreuzer-Briefmarke von 1862 ist versehentlich ohne Zähnung statt mit Zähnung an das Postamt in Stockach/Baden ausgeliefert worden. Zwei eingefleischte Sammler steigerten das Startgebot von 20.000 Euro auf 135.000 Euro.