Eine neue Verbandsstrategie des BDPh-Vorstandes?

(wm) Es ist ja beileibe nicht so, dass der BDPh nicht um „seine“ Vereine wüsste, immerhin lassen sich deren Adressen auf der Internetseite des BDPh nachlesen. Genau genommen sind Vereine aber nicht Mitglieder des BDPh, sondern Mitglieder der Regional- oder Landesverbände im BDPh. Daraus leitete sich auch eine seit vielen Jahren gepflegte Besuchskultur ab: Mitglieder des Vorstandes wechseln sich beim Besuch der sog. Mitgliederverbandstage dieser Verbände ab, um dort vor Ort jährlich Rede und Antwort zu stehen.
Was aber tun, wenn man nicht mehr eingeladen wird oder gar im Einzelfall ein Besuch unerwünscht ist? Das Szenario erinnert an derzeitige Ereignisse in der großen Politik. Ähnlich wie dort sinnt man auf Abhilfe, denn der BDPh-Terminkalender weist auf der Internetseite aus, dass die Mitgliederverbände Sachsen, Berlin-Brandenburg, Mittelrhein, Hessen, Rhein-Main-Nahe sowie Thüringen keinen BDPh-Vorstandsvertreter bei ihrer Jahrestagung zu verzeichnen haben. So verschickte nun der Geschäftsführer des BDPh am 20. März 2017 ein Schreiben des BDPh an die Mitgliedsvereine des Philatelistenverbandes Mittelrhein e.V., in dem bedauernd darauf hingewiesen wird, dass der Verbandsvorsitzende Klaus Goslich dem BDPh in diesem Jahr keine Einladung für den kommenden Verbandstag ausgesprochen habe. Deshalb wolle man die Vereine „aus erster Hand“ direkt informieren, damit diese sich ein „eigenes Bild“ machen könnten. Es folgt eine achtseitige Anlage mit Aufzählung all der erreichten Zielsetzungen, die abschließend mit dem Hinweis endet:
„Was können wir tun?
Diese Frage erreicht uns in der letzten Zeit mit Blick auf die Hauptversammlung in Wittenberg von Vereinen öfters. Jeder Verein kann beim Landesverbandstag seines Verbandes seine Vorstellungen vorbringen. Sollte der Verband abweichende Vorstellung für Neuwahlen in Wittenberg haben, so kann jeder Verein sein Stimmrecht vor dem 7. Juli 2017 bei seinem Landesverband abrufen und mit der Anzahl seiner Mitglieder in Wittenberg über Wahl des künftigen Vorstandes selbst entscheiden. Bei Fragen zu diesem Thema helfen Ihnen alle Mitglieder des Bundesvorstandes oder die Mitarbeiter in der Geschäftsstelle gerne weiter.“
Der BDPh-Vorstand macht also gegen seine eigenen Mitgliederverbände mobil und ruft damit gewillte Vereine auf, selbst aktiv zu werden, zumal wenn der Mitgliederverband „abweichende Vorstellungen“ von denen des Vereines habe. Auch das hat es in der Geschichte des BDPh noch nicht gegeben.