Ein neuer „Prestige Philately Club“ in Prag

(pcp-wm) Zugegeben, ganz so neu ist dieser neue Nobelverein nicht, denn dieser hat sich unter dem im Titel erwähnten Namen bereits am 28. Oktober 2018 gegründet. Allerdings stellte er sich erstmals bei der MonacoPhil 2019 Ende November vergangenen Jahres einer breiteren Öffentlichkeit vor. Namhafte Philatelisten und großzügige Investoren können Mitglieder dieses Vereins werden, der sich bewusst als Eliteverein versteht, denn er beabsichtigt, die Philatelie nachhaltig zu pflegen und zu fördern. Dabei soll sich diese Förderung gezielt nicht an übliche philatelistische Kreise, sondern bevorzugt an nicht-philatelistische richten, wobei man durchaus auch wohlhabende Investoren im Blick hat. Deren Anteil an der Philatelie will man um mindestens 20 Prozent vergrößern und sie für die Faszination und das Prestige werthaltiger Philatelie begeistern.

Bislang hat der neue Club 25 Mitglieder, geplant ist eine Zahl von 50 Personen, VIPs – nicht nur im Bereich der Philatelie. Unterstützt von professionellen Agenturen wurde die Botschaft vom Zauber der Philatelie bereits in namhaften nicht philatelistischen Magazinen untergebracht, wobei der Fokus stets auf das wirklich Wertvolle und Seltene, aber auch auf das Schöne gerichtet ist. Mauritius Post Office-Marken, eine Lady Mc Leod oder eine Penny Black, also Briefmarken mit einer legendären Geschichte, können dies weit besser vermitteln als irgendwelche Superspezialitäten von Überdruck- oder anderen Seltenheiten, zu denen der kognitive Zugang nur viel schwieriger zu erschließen ist.

Selbstverständlich hat der Nobelclub ein „Vereinsheim“, das Grandhotel Alchymist in Prag. 2020 wird er eine Ausstellung im Nationalmuseum in Prag ausrichten. Alles vom Feinsten und Edelsten sowie die Präsentationsbroschüre, mit der sich der Verein in Monte-Carlo Ende November vorstellte.

Ob die Rechnung aufgeht, wird die Zukunft zeigen. Die Erfahrung aus den letzten 150 Jahren hat allerdings durchaus gezeigt, dass Nobelvereine durchaus ihre Berechtigung hatten und der Philatelie insgesamt gut taten, sofern sie langfristig aktiv waren und die Philatelie mit Leistungen gefördert hat. Das Neue bei diesem Club ist die Ausrichtung auf nicht-philatelistisches Publikum, die man für die Philatelie – sicherlich im Hochpreissegment – gewinnen will. Schaden kann dies nicht, denn über den eigenen Investitionserwerb ist schon so mancher vorher „unbeleckter“ Investor erst zur wirklichen Philatelie gekommen.