Vollbesetzte BPP-Seminare im Bonner Haus der Philatelie und Postgeschichte
Einen solchen Ansturm interessierter Prüferaspiranten hatte selbst der Veranstalter, der Bund Philatelistischer Prüfer, wohl nicht erwartet. 53 Anmeldungen stellten ihn vor Probleme, so dass die Zahl der Besucher aufzuteilen war und am vergangenen Wochenende, am 11. und 12. Februar, in Bonn zwei Einführungsseminare des BPP stattfanden.
BPP-Präsident Christian Geigle begrüßte die illustre Runde und Dr. Hans-Karl Penning, ehemaliger Verbandschef, bot zur Einführung fundierte Einblicke in die Geschichte und den Wandel des BPP im Laufe der Jahrzehnte. Damit verdeutlichte er, wie nah der Verband stets im Sinne des Fälschungsschutzes für Sammler und Handel am Kunden geblieben ist. Kompetenz und Integrität waren dafür nur zwei Stichworte, die das hohe Niveau der Verbandsprüfleistungen der Mitglieder kennzeichneten. Peter Sem führte in Alltagsprobleme und Anforderungen an die korrekte Abwicklung von Prüfaufträgen ein, Justitiar Carsten Brekenfeld erläuterte die diffizilen Rechtsfragen, denen sich ein Prüfer stellen muss und Rolf Tworek stellte Beispiele des technischen Handwerkzeuges vor, das erst die richtige, damit auch wichtige Voraussetzung zur Übernahme einer Prüfaufgabe ist. Von den Trägerverbänden war APHV-Präsident Arnim Hölzer anwesend, der selbst seine Erfahrungen als Fachhändler, aber auch als Verbandschef engagiert mit einbrachte. Den Hausherrn, den BDPh, repräsentierte Lars Böttger, seines Zeichen ehemaliger Fachstellenleiter Fälschungsbekämpfung und heute Schatzmeister im BDPh, – selbst auch einer der jüngeren Nachwuchsleute, die das Prüfhandwerk erlernen wollen. Die Gäste, angereist aus ganz Deutschland, zeigten sich tief beeindruckt von dem Gebotenen und waren aufmerksame Zuhörer.
Es steht zu hoffen, dass sich aus diesem Kreise dann im Laufe des Jahres vielleicht doch eine Reihe Bereitwilliger findet, die sich dann im kommenden Jahr dem nicht einfachen Aufnahmeverfahren stellen. An einem ließ Geigle gleich zu Beginn keinen Zweifel: Einen Blumentopf könne man als Prüfer nicht gewinnen, selbst die wenigen Berufsprüfer verdienten – entgegen landläufiger Einschätzung – kein Vermögen, Idealisten seien gefragt – so wie es derzeit bereits über 80 Prozent der BPP-Prüfer seien.