Rauhut & Kruschel Bremen-Auktion mit bemerkenswerten Ergebnissen

(Mülheim a.d. Ruhr) Über ein Viertel Jahrhundert zurück lag die letzte Bremen-Spezial-Auktion. Entsprechend gespannt waren die Spezialisten auf die Bremen-Spezial-Auktion von Rauhut & Kruschel am 25. Mai 2019. Mit einer Zuschlagsquote von 110% wurden die Erwartungen deutlich übertroffen. Insbesondere der für ein so kleines Spezialgebiet sehr gut besetzte Auktionssaal sorgte für Stimmung und entsprechende Ergebnisse. Auktionator Harald Rauhut: „Hier zeigt sich deutlich der Unterschied zu einer sogenannten Internet-Live-Auktion. Wenn die Sammler persönlich vor Ort sind, entsteht eine ganz andere Stimmung.

Schon das erste Los, ein Vorphilabrief mit Stempeln der drei Hanse-Städte, wurde von 100,- auf 1.050,- Euro (immer alle Zuschläge plus Aufgelder etc.) gesteigert, Los 20 (ein Einschreibe-Expressbrief mit viermal Hannover Nr. 2a) von 500,- auf 1.550,- Euro, ein Briefsammlungsbrief aus Hämelingen von 800,- auf 1.250,- Euro (Los 24). Der seltene Aushilfs-Ra2 „Bremerhafen“ (Los 49) kletterte von 600,- auf 1.950,- Euro, eine Oldenburg Nr. 4 mit preußischem Nummernstempel „183“ trotz kleiner Mängel von 400,- auf 700,- Euro (Los 64), ein preußischer Letzttagsbrief (31.12.67, Los 112) von 500,- auf 800,- Euro.

Seltene Destinationen mit markenlosen Briefen wurden praktisch vollständig abgesetzt, so erzielte einer von mehreren Briefen nach Batavia (Los 133) 750,- Euro bei 400,- Euro Ausruf, ein Brief nach Südindien 950,- Euro (Ausruf 800,- Euro, Los 143). Eine Teilfranko-Vorderseite mit Oldenburg Nr. 3 von Bremen in die USA erzielte bei einem Ausruf von 180,- Euro bemerkenswerte 1.150,- Euro (Los 239).

Besonderes Interesse zeigte sich schon in den Vorgeboten für die frankierten Briefe Bremens. Kenner wissen um die Seltenheit und um den Umstand, dass man hier mit FDC-Qualitätsansprüchen keine Sammlung zusammentragen kann. So gingen für einen Brief mit der Nr. 1x (Los 339) trotz beschriebener Reparatur zehn Gebote ein und das Stück erzielte 2.000,- Euro Zuschlag (bei 3.400,- Michel-Katalogwert), eine berührte Nr. 3a auf Brief stieg von 1.000,- auf 1.650,- Euro, eine Nr. 4b von 600,- auf 1.100,- Euro, ein Brief mit Nr. 6x kletterte trotz kleiner Mängel von 700,- auf 1.550,- Euro (Mi. 3000,-), eine einwandfreie Nr. 7 auf Brief erzielte über vollen Michel (Ausruf 500,- Euro, Zuschlag 1.800,- Euro + Aufgelder bei 1.600,- Michel, Los 396), ebenso erzielte eine tadellose Nr. 9a auf Brief mit 1.450,- Euro Zuschlag bei 1.500,- Michel ebenfalls (inkl. des Aufgeldes) mehr als den Michel, eine der wenigen existierenden Nr. 13 auf Brief erreichte einen Zuschlag von 5.200,- Euro (Ausruf 4.000,- Euro, Los 452).

Die ungebrauchten Einheiten wurden restlos verkauft, dabei erzielte ein postfrischer 25er-Block der unverausgabten Nr. I mit 1.250,- Euro genau so viel wie der Michelwert der einzelnen Marken (Los 355, Ausruf 400,- Euro). Bei den lose gestempelte Marken waren für besonders seltene Marken auffällige Ergebnisse zu verzeichnen. Eine Nr. 5d (Los 389) steigerte sich trotz kleiner Mängel von 800,- auf 2.000,- Euro (Mi. 4.500,-), ebenso eine gestempelte Nr. 13 mit leichten Zahnverkürzungen bei einem Ausruf 800,- auf 2.450,- Euro (Los 451, Mi. 5.500,-).

In der Zeit nach 1867 waren besondere Destinationen auch besonders gefragt. Ein NDP-Brief nach Bahia erzielte 1.900,- Euro (Los 467, Ausruf 750,- Euro), zwei Briefe nach Hawaii (Lose 473 und 474, Ausruf 800,- und 600,- Euro) jeweils 2.600,- Euro.

Auch Post nach Bremen war gefragt. So erreichte ein Brustschildbrief vom Deutschen Auslands-Postamt in Constantinopel nach Bremen (Los 502) bei 200,- Euro Ausruf 1.300,- Euro und ein unfrankierter Brief von Niederländisch-Indien 1859 bemerkenswerte 1.700,- Euro (Ausruf 150,-, Los 666).

Käufer, Auktionator und Einlieferer konnten zufrieden sein.

Alle Ergebnisse finden Sie unter: www.rauhut-auktion.de

Der Nachverkauf läuft noch bis Ende Juni.