NEU ERSCHIENEN: Edition d’Or Band 71 (The White Line Series): Joseph Hackmey: Barbados. Adhesive Issues 1852–1878 / Grenada Philately 1856–1901
(wm-pcp) Unbestritten gilt Joseph Hackmey als einer der bedeutendsten Philatelisten aller Zeiten. Keiner gewann mit seinen diversen Sammlungen mehr Grand Prix-Auszeichnungen bei FIP-Ausstellungen als er. Zwei sog. „kleine“ Sammlungen werden in diesem neuen Buch dokumentiert: Barbados und Grenada. Als „klein“ gelten für Hackmey solche seiner Kollektionen, die „nur“ bis 200 Seiten Umfang haben, „mittlere“ haben bis zu 1.000 Seiten, „große“ noch weit mehr. Die „Weiße Buchserie“ der Global Philatelic Network wird wohl zahlreichen seiner Sammlungen gewidmet, um diese vor dem Vergessen zu bewahren, wobei dieser erste Band eine Art „Tête-Bêche“-Buch ist, nämlich zwei Sammlungen dokumentiert.
Der schwergewichtige Band beginnt wie bei allen Edition d’Or-Bänden: mit einer beeindruckenden Biographie des 1945 in Tel-Aviv geborenen späteren Philanthropen und Philatelisten, dessen erfolgreiche Karriere es ihm ermöglichte, Wohlfahrtsorganisationen und andere Vorhaben zu unterstützen, aber auch neben der Philatelie sich der Kunst zu widmen. Er gilt als besonderer Freund der klassischen Musik, fördert die Israelische Oper und das Philharmonische Orchester, vergab zahllose Stipendien und so manches mehr.
Diesem Einblick folgt die Dokumentation der Barbados-Sammlung 1852–1878. Ihren Anfang hatte sie 1983, denn Robson Lowe bot damals mit einem Auktionskatalog die wohl beste Kollektion dieses Gebietes, aufgebaut von John E. Messenger RDP, an, zog dann aber die Versteigerung zurück. Grund: Sie war vor dem Verstegerungstag komplett von einem Käufer erworben worden! Und dieser war … der Leser wird es ahnen: Joseph Hackmey! Auf dieser Basis entwickelte er über die Jahre eine sehenswerte Spezialsammlung, die in mehrere Teile gegliedert ist: Die „Britannia“-Design Proofs, die Perkins Bacon-Ausgaben von 1852–1874, die De La Rue „Britannia“-Ausgaben von 1875–1880 sowie die provisorischen Überdruck-Ausgaben der West Indian Press.
Einer Sammlungseinleitung folgt dann die Wiedergabe der Kollektion auf 214 Seiten. Und da gibt es eigentlich nichts, was es nicht gibt. Von Essays und Probedrucken angefangen, bis hin zu Einheiten, Briefen und Belegen aller Art, jeweils fachkundig beschrieben und hervorragend erhalten. Natürlich fehlen auch nicht die Hinweise zur Seltenheit und man kann nur staunen, wie es ein Sammler verstanden hat, all dies zusammenzutragen. Größte bekannte Einheiten, Unikate diverser Art, einmalige Frankaturen. All dies wird für die verschiedenen Wertstufen, Papier, Farben/-tönungen etc. hoch spezialisiert gezeigt, und dies mit einer Fülle, die geradezu erschlägt.
Vergleichbares gilt für die zweite „kleine“ Sammlung, für Grenada 1856–1901. Hier ist der zeitliche Bogen breiter gespannt, wie man auf den 154 Seiten dieser Kollektion sehen kann. Es beginnt mit Großbritannienausgaben verwendet in Grenada und startet dann so richtig durch mit den Chalon-Serien ab 1861 („Chalon“ war der Name des Künstlers Alfred Edward Chalon, der die Porträtwiedergabe von Queen Victoria auf Marken ins Bild setzte). Wieder wird auch hier in über 20 Kapiteln die hohe Schule der Philatelie dekliniert. Erneut beginnend bei Essays und Probedrucken und all dies einmal mehr in einer Fülle, die kaum zu beschreiben ist.
Es hat den Anschein, dass mit diesem ersten Band der „White Line Series“ noch weitere folgen, die andere „Super-Kollektionen“ dieses großen Philatelisten verewigen. Man darf sich darauf freuen, denn derartige Bücher sind wie kaum andere geeignet, den Reiz dieser Markengebiete zu veranschaulichen und gleichzeitig ein enormes Wissen zu vermitteln.
Kurzinfo: Format 25,5 x 34,5 cm, 2 x 13 + 154 + 217 Seiten, Kunstdruckpapier, in Farbe, Hardcover mit goldener Buchtitel- und Buchrückenprägung, mit Schutzumschlag, VP: 99 Euro zzgl. Versandkosten. Bezug: Heinrich Köhler Auktionshaus GmbH & Co. KG, Hasengartenstr. 25, 65189 Wiesbaden, Tel. 06 11/341 49-0, E-Mail: info@heinrich-koehler.de, www.heinrich-koehler.de