FIP-Literaturkommission beschloss die Vorlage eines wegweisenden neuen Reglements

(wm-pcp) Es war lang erwartet worden und sollte eigentlich schon zur LONDON 2020 beschlossen werden. Ein neues Literatur-Reglement (inklusive neuer ‚Guidelines‘ und ergänzender Bestimmungen (sog. ‚Supplementary Rules‘). Corona verhinderte nicht nur die damalige Ausstellung in London, sondern damit auch die Verabschiedung der bei einer angesetzten Kommissionssitzung zu beschließenden neuen Richtlinien.

Dies holte die Kommissionsleitung – zu ihr gehören u.a. Präsident Javaid Muhammad aus Oman, Ari Muhonen aus Finnland (Sekretär) und Wolfgang Maassen aus Deutschland (Beisitzer im Vorstand) – nun per ZOOM-Konferenz am 19. Juli 2022 nach. Nahezu 25 Teilnehmer, Delegierte nationaler Verbände aus aller Welt und von allen Kontinenten, nahmen daran teil und diskutierten die einzelnen Änderungen zum bisher noch geltenden, nunmehr nahezu 40 Jahren alten – und damit längst veralteten – Reglement.

 

Die auffälligste Änderung betrifft digitale Medien, die nun endlich auch in das Reglement Einzug gehalten haben. Basierend auf den Vorlagen von Frank Walton wurden diese integriert, wohl wissend, dass damit nur ein Teil der Arbeit getan ist. Denn es gilt nun, vermehrt Erfahrungen bei der Juryarbeit zu machen, Juroren speziell hierfür auszubilden und so in Zukunft noch so manches zu präzisieren und zu perfektionieren, was momentan eher noch Zielsetzung ist. Grundsätzlich ist der Entwurf für ein neues Reglement aber übersichtlicher und gut strukturiert.
Erhebliche Veränderungen gab es auch bei den sog. ‚Supplementary Rules‘, den ergänzenden Bestimmungen. Nun heißt es eindeutig und unmissverständlich, dass nur noch ein Exemplar eines gedruckten Literaturexponates eingereicht werden muss und dieses, sofern der Aussteller es wünscht, auch zurückzusenden ist (Regel 5). Die Gebühr für ein Literaturexponat darf nicht höher als die eines Briefmarkenrahmens sein (Regel 6) und Literaturexponate sind ebenso für Auszeichnungen aller Art geeignet (Regel 9).
Die Kommission legte sich in Art. 10 auch auf weitere Neuerungen fest. Literatur-Exponate sind in für Besucher von FIP-Ausstellungen leicht zugänglichen und als solchen gekennzeichneten

Lesebereichen/-räumen zu präsentieren, die zu beaufsichtigen sind. Außerdem sollen die einzelnen gedruckten Literaturexponate Informationsblätter zu den Erwerbsmöglichkeiten mit Angaben der Preise und der Bestelladresse enthalten. Sollte dies technisch nicht möglich sein, sind solche Angaben zumindest im Exponat-Verzeichnis der Ausstellungs-Webseite aufzuführen.
Man spürt deutlich, dass hier Erfahrungen bei der unlängst stattgefundenen Ausstellung HELVETIA 2022, aber auch von anderen Ausstellungen Eingang gehalten haben. Manches wurde schon seit vielen Jahren, z.B. von der AIJP, die als Weltverband rund 500 Autoren, Journalisten und Verleger vertritt, gefordert. Jetzt steht es endlich in einem Reglemententwurf. Dieser wird nun dem FIP-Vorstand zur Genehmigung vorgelegt und bei der kommenden FIP-Ausstellung im August in Jakarta in endgültiger Form beschlossen. Die Kommission weiß, dass all dies nur ein Anfang sein kann. Sie geht erst recht los: die Feinarbeit. Dies wird dann Aufgabe des neu zu wählenden Vorstandes der Kommission sein, für deren Vorsitz Javaid Muhammad und Ari Muhonen kandidieren.