Achte ERIVAN-Auktion:  Startgebot von 250.000 Euro für „Die Supereinheiten“ aus Oldenburg

(Wiesbaden, 1.9.2022 / pcp) Am 24. September ist es wieder so weit: Die achte Versteigerung der Sammlung ERIVAN findet im Heinrich Köhler Auktionshaus in Wiesbaden statt. Die einzigartige Briefmarkensammlung des ehemaligen Tengelmann-Chefs Erivan Haub begeistert die Welt der Philatelie schon seit einigen Jahren, auch weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Bei der achten ERIVAN-Auktion werden 295 Briefe und Briefmarken des Sammelgebiets „Altdeutsche Staaten“ versteigert, das insgesamt rund 4.000 Auktionslose umfasst. Zu den Highlights zählen „Die Supereinheiten“ aus dem Sammelgebiet Oldenburg (Startgebot: 250.000 Euro), der Brief vom ersten Ausgabetag der ersten Sächsischen Freimarke (Startgebot: 120.000 Euro) und der wohl spektakulärste Brief der Hamburg-Philatelie (Startgebot: 60.000 Euro).

 

Packende Bietergefechte erwartet

Zwei Mal im Jahr öffnet das Auktionshaus Heinrich Köhler seine Türen, um Teile der ERIVAN-Sammlung zu versteigern. Philatelistische Sammler und Jäger fiebern schon Wochen vorher den spannenden Auktionen in Wiesbaden entgegen. Dass die Philatelie eine regelrechte Renaissance erlebt, zeigte sich zuletzt bei der siebten Versteigerung der ERIVAN-Sammlung im März dieses Jahres. Mit einem Startgebot von 80.000 Euro erzielte der „Sachsen Dreier“ einen Zuschlagspreis von 260.000 Euro. Ein Brief vom ersten Ausgabetag der Briefmarken im Großherzogtum Baden wurde von 25.000 Euro auf sagenhafte 210.000 Euro gesteigert. „Egal ob erfahrener Sammler oder Neuling in der Welt der Briefmarken und Briefe: Immer mehr Auktionsbegeistere nehmen die Philatelie als attraktives Hobby wahr. Die beispiellose Wertsteigerung einiger Briefmarken und Briefe, die sich auch bei unserer siebten Auktion wieder zeigte, belebt den Markt und weckt das Interesse vieler Menschen“, sagt Dieter Michelson, geschäftsführender Gesellschafter des Heinrich Köhler Auktionshauses. Ihren Traumstücken nachjagen können am Auktionstag nicht nur Bieter vor Ort.  Das Auktionshaus Heinrich Köhler ermöglicht Sammlern auch, live per Telefon oder online mitzubieten.

„Die Supereinheiten“ aus OIdenburg

Das spektakulärste Los der achten ERIVAN-Auktion sind „Die Supereinheiten“ aus dem Sammelgebiet Oldenburg. „Die Supereinheiten“ von Oldenburg umfassen die komplette Markenausgabe von 1861 in unzertrennten Einheiten von jeweils sechs Marken. Sie bestehen aus einem Viertel Groschen orange, einem Drittel Groschen moosgrün, einem halben Groschen dunkelbraun, einem Groschen blau, zwei Groschen rot und drei Groschen olivgelb. 1908 versteigerte das renommierte Auktionshaus Gilbert & Köhler die Sammlung von Georg Koch, einem erfolgreichen Unternehmer aus Gießen, in der sich auch die „Die Supereinheiten“ aus Oldenburg befanden. Später gelangten die Einheiten über den Händler W.H. Colson in die Caspary-Sammlung. 1956 wurden sie von John Boker Jr. bei einer Versteigerung bei H.R.Harmer in New York ersteigert. 1988 kamen sie im Rahmen der John Boker Jr. Sammlung wieder bei Heinrich Köhler in Wiesbaden zur Auktion, wo sie dann von Erivan Haub ersteigert wurden. Mit der achten ERIVAN-Auktion kommen „Die Supereinheiten“ aus Oldenburg nunmehr zum dritten Mal bei einer Heinrich-Köhler-Auktion unter den Hammer.

Weitere Höhepunkte

Dass philatelistische Raritäten hohe Wertschätzungen entgegengebracht bekommen, liegt nicht zuletzt an ihrer Geschichtsträchtigkeit. Mit einem Startgebot von 120.000 Euro wird die Verwendung der ersten Sächsischen Freimarke am 1. Juli 1850 die Aufmerksamkeit einiger interessierter Bieter auf sich ziehen. Der 1. Juli 1850 war der erste Gültigkeitstag der ersten Sächsischen Briefmarke, die auch als der berühmte „Sachsen Dreier“ bekannt ist. Ersttagsbriefe der Erstausgaben der Altdeutschen Staaten werden in der Philatelie als absolute Raritäten geschätzt. Das liegt daran, dass der Ersttag einer Briefmarke den von der Postverwaltung bestimmten Termin festlegt, ab dem die Marke als Postwertzeichen verwendet werden kann. Der Brief vom ersten Gültigkeitstag der ersten Sächsischen Freimarke ist gleichzeitig das einzig bekannte Poststück, das am ersten Tag des deutsch-österreichischen Postvereins befördert wurde. Das macht den Brief zweifellos zum bedeutendsten Stück der deutschen Postgeschichte. Die Mitbietenden der achten ERIVAN-Auktion dürfen sich zudem besonders auf die Versteigerung des wohl spektakulärsten Briefs der Hamburg-Philatelie freuen. Der Brief trägt die größte bekannte Anzahl von 9-Schilling-Briefmarken aus dem Jahr 1859. Das Los wird mit einem Startgebot von 60.000 Euro bei der achten Auktion der ERIVAN-Sammlung ausgerufen.

Ein Ereignis für Sammler auf der ganzen Welt

Der geschichtliche und der philatelistische Wert, die sich in der ERIVAN-Sammlung wiederfinden, machen die Auktionen so besonders für Briefmarkensammler auf der ganzen Welt. „Wir freuen uns über das stetig wachsende Interesse an unseren ERIVAN-Auktionen“, so Karl Louis, ebenfalls geschäftsführender Gesellschafter bei Heinrich Köhler. „Wir erleben die derzeitige Nachfrage an der Philatelie als wahren Boom, den wir ganz klar mit dem großen Interesse an unseren ERIVAN-Auktionen verknüpfen können. Ein steigendes Interesse sorgt zugleich für einen gesteigerten Wert von besonderen Briefmarken und Briefen und unterstreicht, dass die Begeisterung für Philatelie weiterwächst.“

Die einmalige Sammlung ERIVAN umfasst viele Unikate oder äußerst seltene Marken und Briefe, die in dieser Qualität kaum zu übertreffen sind. Sie ist unterteilt in Kollektionen der Sammelgebiete „Altdeutsche Staaten“, „Lokalausgaben und Private Postdienste der Vereinigten Staaten im 19. Jahrhundert“, „Postbeförderung mit Zeppelinen“, „Schweizer Kantonal- und Bundesmarken“, „Österreich und Lombardei-Venetien“ sowie „Raritäten aus aller Welt“.

Die Unternehmen des Global Philatelic Network, Heinrich Köhler in Wiesbaden, H.R. Harmer in New York und Corinphila Auktionen in Zürich richten die Versteigerungsserie aus, bei der zwischen 2019 und 2023 rund 8.000 Auktionslose in 30 Briefmarkenauktionen in Wiesbaden, New York, Zürich, Stockholm und zu Weltausstellungen an unterschiedlichen Orten angeboten werden.