Was macht denn eigentlich … Gertrud Raum?

(wm) Die ältere Philatelisten-Generation wird sich noch erinnern: Gertrud Raum war Herz und Seele des früheren „sammler-dienstes“, der 14täglichen Fachzeitschrift, die Anfang der 1980er-Jahre den Verlag und dann auch den Namen wechselte. Heute heißt die Zeitschrift „Deutsche Briefmarken-Revue“. Für Schlagzeilen sorgt die mittlerweile 95 Jahre alte ehemalige Redakteurin allerdings noch immer, nämlich mit ihrem Hobby: Reisen. Dies führte sie – Antarktis bislang ausgenommen – durch zahllose Länder aller Kontinente.

Raum_Gertrud_Foto_vanLooDabei schaut sie auf ein bewegtes Leben zurück. Am 23. September 1911 wurde sie als zweites von vier Kindern unter dem Familiennamen Rothe geboren, besuchte Volksschule und Gymnasium. 1938/39 war sie dienstverpflichtet im Reichsarbeitsdienst, machte dann bis 1941 eine Lehre bei der Sparkasse in Coburg, bei der sie nach erfolgreichem Abschluss bis 1945 auf Bankkauffrau tätig war. 1946 heiratete sie Hans-Karl Raum und 1947 kam ihr einziger Sohn zur Welt. Da ihr Mann bereits 1948 starb, meisterte sie fortan ihr Leben als alleinerziehende Mutter, trat 1948 in den Verlag Karl Ihl & Co. ein und wurde nach dem Tod des Inhabers Carl Duda Leiterin der Redaktion des „Sammlerdienstes“. Dies blieb sie bis 1982, als sie in den verdienten Ruhestand ging. Noch heute lebt sie in Coburg, hält sich fit in einem Schwimmverein, ist aber auch dem Verein der Briefmarkenfreunde in Rödental verbunden. Der Bund Deutscher Philatelisten erkannte ihre Verdienste 1980 mit der Silbernadel an, ebenso der Landesverband der Philatelisten in Südwest.

Foto: Gertrud Raum (2010).  (Vorlage: Wilhelm van Loo)