Rücktritt von BDPh-Vizepräsident Alfred Schmidt und Schatzmeister Walter Bernatek

K1024_Schmidt_Alfred_Juni2015K1024_Bernatek_Walter2014(wm) Mit zwei inhaltlich von ihrer Begründung teilweise gleich lautenden Schreiben vom 21. Oktober 2016 haben der Vizepräsident des BDPh, Alfred Schmidt, sowie BDPh-Schatzmeister Walter Bernatek ihren Rücktritt aus dem Vorstand erklärt. In der Begründung heißt es, dass seit Monaten keine vertrauensvolle und gleichberechtigte Zusammenarbeit im Vorstand mehr gegeben sei. Abweichende Meinungen waren vom BDPh-Präsidenten Uwe Decker nicht mehr erwünscht, Auskünfte über einzelne Schritte und Maßnahmen sowie deren Begründung wurden nicht erteilt. Auch nicht zu Fragen der Kosten und deren Träger bei den bisherigen juristischen Schritten Uwe Deckers, die er gegenüber Einzelnen sowie der Stiftung veranlasst hat. Ausschlaggebend sei aber die Verweigerung des Präsidenten gegenüber dem Antrag von zehn der 15 Mitgliederverbände gewesen, die die Mehrheit der Stimmen im BDPh repräsentieren und eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen sehen wollten. Dies habe eine mögliche Polarisierung und Spaltung der Verbände initiiert, die den Frieden im BDPh gefährde.
Selbst dem Schatzmeister Walter Bernatek, der die Frage nach evtl. auf den BDPh zukommenden Kosten aus Rechtsstreitigkeiten mit der Stiftung gestellt hatte, wurde nach eigener Aussage vom Präsidenten jegliche Auskunft verweigert. Bernatek hatte auch den Antrag im Bundesvorstand gestellt, von Seiten des Vorstandes selbst eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen. Dieser Antrag sei aber nur von Alfred Schmidt unterstützt worden. Die drei anderen Vorstandsmitglieder (Uwe Decker, Helma Janssen und Thomas Höpfner) hätten darauf nicht geantwortet. Er sehe damit keine Basis für eine weitere Zusammenarbeit.
Im Internet (philaseiten.de / StampsX.com) wurden die Vorgänge bereits kurz nach Bekanntwerden eingehend diskutiert. Viele Leser drückten ihre Hochachtung und ihren Respekt vor dieser gradlinigen und anerkennenswerten Entscheidung von Alfred Schmidt und Walter Bernatek aus, die beide in der Philatelieszene große Hochachtung genießen, als untadelig, seriös und integer bekannt sind. Offenbar wurde aber auch das Unverständnis vieler, die weder das Handeln vom Präsidenten des BDPh, Uwe Decker, noch von dessen Beisitzern Helma Janssen und Thomas Höpfner nachvollziehen können. Letztlich richteten sich auch erste Fragen an den Verwaltungsratsvorsitzenden Werner Müller aus Nordrhein-Westfalen nach dessen Rolle bei der Vertretung seiner Verbandsmitglieder gegenüber dem Bundesvorstand. Auch Müller spielt nach Aussage von Verbandsinsidern eine immer weniger nachvollziehbare Partie in der undurchsichtigen Gemengelage als Förderer und Unterstützer eines Präsidenten, der längst das Vertrauen der Mehrzahl seiner Verbandsmitglieder angesichts der Vorkommnisse in der Stiftung und anderer Entscheidungen verspielt hat. Manche befürchten, dass der nächste Schritt – je nachdem wie Uwe Decker die Situation nun bewertet und weiter handelt – ein Austritt von Mitgliederverbänden sein könnte. Denn der BDPh-Vorstand sei nun gemäß Satzung mit drei Personen nicht mehr beschlussfähig. Zwar könne der Präsident neue Vorstandsmitglieder berufen, dazu bedürfe es aber der Zustimmung des Verwaltungsrates. Ob diese erteilt werde – zumal angesichts des vorausgegangenen Votums der zehn Mitgliederverbände – sei mehr als fraglich. Der BDPh befinde sich damit in einer Krise bislang nicht gekannten Ausmaßes.