Er wird in Erinnerung bleiben: Charles Freeland

Freeland_Charles_ex_Hans_Schwarz2017(wm) Als im März 2017 beim Auktionshaus Heinrich Köhler in Wiesbaden ein riesiger Bestand an philatelistischer Literatur versteigert wurde – darunter seltene „Runs“ von Auktionskatalogen der letzten 100 Jahre – war bereits bekannt, wer der Einlieferer war. Freunde wussten auch, wie es um ihn stand, denn am 9. April 2017 verstarb er an den Folgen einer Krebserkrankung.
Charles Freeland – er lebte mit seiner Familie in Basel – war ein ausgewiesener namhafter Autor, Philatelist und Postgeschichtler. Seine besonderen Vorlieben galten der Philatelie von British West-Indien. 1994 veröffentlichte er – zusammen mit Michel Forand – „Bermuda Mails to 1865“, einige Jahre später gab er eine überarbeitete Neuauflage von „Montserrat to 1965“ heraus, mit anderen Ko-Autoren schrieb er 2013 ein Buch über Tobago und 2014 über Nevis. Erst kürzlich beendete er ein umfangreiches Handbuch über Antigua und arbeitete mit Kollegen an einem Werk über St. Vincent im 20. Jahrhundert, – dies alles zusätzlich zu mehr als 250 Fachbeiträgen, die er im Laufe der Jahre über die Philatelie Br. Westindiens veröffentlichte.
Seit 1970 war er Mitglied des „British West Indies Study Circle“, seit 1999 stellv. Vorsitzender und von 2011–2015 Vorsitzender dieser Forschungsgruppe. Als Fellow gehörte er der Royal Philatelic Society London an, war ein Direktor der Bermuda Collectors Society, für die er auch als stellv. Herausgeber des Organs „Bermuda Post“ tätig war. „Er wird eine große Lücke in unserem Verein hinterlassen“, schrieb der derzeitige Vorsitzende der Br. West Indies Society und die Literaturwelt – dies bestätigte der Präsident des Stiftungsrates der Stiftung Basler Taube, Heinz Glättli, hat einen liebenswürdigen Sammlerfreund und großen Förderer verloren.

Fotos: Charles Freeland. (Vorlage: Hans Schwarz, SBZ)