Eine neue Kooperation in der Auktionsszene?

(wm) In einer Medienmitteilung vom 15. November 2016 verbreitete das Schweizer Auktionshaus Rapp die Nachricht, dass es „Expertentage in ganz Deutschland“ veranstalten wird. Während dieser Tage können Sammler oder Erben ihre „Schätze“ schätzen lassen. Die Organisation dieser Beratungstreffen (zwischen dem 22. November und 15. Dezember 2016) übertrug das Auktionshaus Rapp Franz Fedra, den das Auktionshaus als Briefmarkenfachmann und Digitalpionier bezeichnet. Fedra habe als einer der ersten Internetauktionen durchgeführt, während die Auktionshäuser noch skeptisch reagiert hätten. Heute würden Online-Auktionen auf Fedras Plattform „Philasearch“ zum Standard gehören.

Unklar bleibt in der Meldung, ob Fedra – er ist auch Inhaber des Briefmarkenhauses Axtner Philatelie in München – selbst die Beratung bei diesen Expertentagen vornimmt. Der Eindruck wird allerdings erweckt durch einen Hinweis zu den angekündigten Expertentagen in ganz Deutschland, der da lautet: Der „Pionier des digitalen Briefmarkenhandels hilft, Ramsch von Raritäten zu unterscheiden.“ Er helfe bei diesen Expertentagen in ganz Deutschland, „alte Briefmarken und Münzen als alternative Investments zu entdecken.“

Die Rapp-Meldung bezeichnet Fedra als einen „der wenigen Spezialisten Deutschlands für seltene und teure Briefmarken“ und zitiert ihn mit den Worten: „Es lohnt sich nur, Briefmarken zur Begutachtung mitzubringen, die älter als 50 Jahre sind.“ Ob der Bundesverband Deutscher Briefmarken-Versteigerer und dessen Mitglieder, die auch bei Philasearch Kunde sind, sich durch solche Texte und Marketingaktionen gut von dessen Firma vertreten sehen, darf sicherlich einer Nachfrage erlaubt sein.