Digitalisierung der Crawford-Bibliothek schreitet voran!

(wm) James Ludovic Lindsay, der 26. Earl of Crawford, ist heute eine Legende, besaß und stiftete er doch dem Britischen Museum 1913 die mit Abstand größte Sammlung philatelistischer Literatur (ab ca. 1860), die heute in der British Library bewahrt wird. Mit Unterstützung des British Trust ist man in London seit geraumer Zeit dabei, die riesigen Bestände dieser einmaligen Bibliothek zu digitalisieren. Eine Bibliografie der Bibliothek hatte bereits Dennis Bacon 1911 noch zu Lebzeiten Crawfords zusammengestellt, die dank eines Nachtrages und eines späteren Nachdruckes 1991 die „Bibel“ aller Bibliophilen wurde. Nunmehr wird im Rahmen des „Global Philatelic Library-Projektes“ jeder Titel vollständig digitalisiert, so dass er in absehbarer Zeit für jeden Forscher auf dem Erdball einzusehen und herunterzuladen ist.
Derzeit fordert die British Library öffentlich eventuell noch vorhandene Rechtsinhaber, die ihre Rechte mit diesem Projekt bei einzelnen Titeln verletzt sehen könnten, auf, sich umgehend zu melden, damit ggf. solche einzelnen Titel aus dem Projekt genommen werden. Angesichts des Alters dieser Bibliothek gilt es nicht als sehr wahrscheinlich, dass Rechtsvorbehalte in nennenswerter Zahl zu vermuten sind.
Als sicher gelten eher die Folgen dieses Projektes: Auf der einen Seite die Bereicherung für die künftige Forschung, die immense Erleichterung des Zugangs zum Material, die aus der Digitalisierung resultierende Bewahrung der meist seltenen Originale, aber vielleicht auch deren Marktwertverlust bei denen, die ebenfalls solche besitzen. Der Nutzen für alle dürfte diesen Preis aber wert sein. Kontakt: Paul Skinner, The British Library, Philatelic Collections, 96 Euston Road, London NW1 2DB, E-Mail: philatelic@bl.uk